In einer Engagierten Stadt arbeiten überzeugte Menschen aus gemeinnützigen Organisationen, der öffentlichen Verwaltung und Unternehmen gemeinsam an dem Ziel, vor Ort gute Rahmenbedingungen für bürgerschaftliches Engagement und Beteiligung zu schaffen. Dadurch entwickeln sich solidarische Gemeinschaften, arbeiten Menschen und Organisationen aus verschiedenen Bereichen des städtischen Lebens zusammen und nicht nebeneinanderher. Gemeinsam werden Lösungen für die Herausforderungen vor Ort gefunden.
2015 startete das Programm bundesweit in 50 Städten und Gemeinden mit einer Einwohnerzahl von 10.000 bis 100.000. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die Bertelsmann Stiftung, die BMW Stiftung Herbert Quandt, der Generali Zukunftsfonds, die Herbert Quandt Stiftung, die Körber-Stiftung und die Robert Bosch Stiftung investierten mehr als drei Millionen Euro und wagten einen Paradigmenwechsel in der Förderung des Bürgerengagements in Deutschland. Erstmals stehen nicht bestimmte Projekte oder Organisationsformen im Fokus, sondern werden stattdessen lokale Kooperationen unterschiedlicher Akteurinnen und Akteure gefördert. Im Gegensatz zu den gängigen Modellprogrammen setzt das Programm »Engagierte Stadt« auf die Lösungskompetenz der Agierenden vor Ort.
Bereits seit Beginn des Programms sind aus Hessen die Städte Wetzlar und Marburg Teil des Netzwerks der Engagierten Stadt (Gießen war bis 2017 auch dabei). Im Januar 2018 startete das Programm in eine zweite Phase. Zwischen 2018 und Juni 2020 investierten neben dem Bundesfamilienministerium die Bethe Stiftung, die Bertelsmann Stiftung, die Breuninger Stiftung, die Joachim Herz Stiftung, die Körber-Stiftung und die Robert Bosch Stiftung weitere zwei Millionen Euro. Von den 2015 gestarteten Engagierten Städten blieben 47 Engagierte Städte Teil des Programms und konnten an den zahlreichen Qualifizierungs- und Netzwerkangeboten teilnehmen.
In der dritten Programmphase von Juli 2020 bis Juni 2023 steht die bundesweite Skalierung und Vernetzung im Vordergrund: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vernetzen sich in städteübergreifenden Partnerschaften, lernen von- sowie miteinander und werden in ihrer Arbeit vor Ort durch professionelle Prozess- und Strategieberatung unterstützt. Außerdem öffnet sich das Programm ab 2020 auch für neue Partnerschaften: das Land Hessen wird Regionalpartner der Engagierten Stadt und unterstützt das Netzwerkprogramm durch die Bekanntmachung der „Engagierten Stadt“ in Hessen sowie die Unterstützung des städteübergreifenden Wissenstransfers und die Qualifizierung von Engagierten Städten in Hessen. Im Juli 2020 wuchs das Netzwerk um 32 Städte an, im Juli 2021 kamen weitere 29 Städte und im Juli 2022 nochmals 13 Städte hinzu. Damit besteht das Netzwerk nun aus 113 Engagierten Städten!
Aus Hessen sind insgesamt 15 Städte Teil des Netzwerkprogramms: Wetzlar, Marburg, Kassel, Offenbach, Viernheim, Lampertheim, Kaufungen, Rosbach v.d.H., Bad Nauheim, Neuhof, Friedberg, Ginsheim-Gustavsburg, Bad Hersfeld, Herborn und Groß-Umstadt.
In den vergangenen Jahren sind belastbare und gut aufgestellte Netzwerke entstanden. Die Rahmenbedingungen für bürgerschaftliches Engagement und Beteiligung haben sich durch die Zusammenarbeit von engagierten Menschen in der Zivilgesellschaft, Politik und Kommunalverwaltung verbessert. Aus vielen einzelnen Städten und Gemeinden ist inzwischen eine Bewegung Engagierter Städte entstanden, die an die Wirkung bürgerschaftlichen Engagements glaubt und die sektorübergreifende Zusammenarbeit lebt.
Welche Aktivitäten und Projekte die Engagierten Städte in Hessen entwickeln und in das bundesweite Netzwerk beitragen, wird in den Steckbriefen vorgestellt.