Der Bereich der Flüchtlingshilfe und Integration bietet dir zahlreiche Anknüpfungspunkte für ehrenamtliches Engagement. Hier findest du Anregungen und Tipps, wie du dich in der Integrationsarbeit einbringen kannst.
Geflüchtete Menschen und Menschen mit Migrationshintergrund über die Erstmaßnahmen hinaus zu begleiten und bei der Integration zu unterstützen, ist wertvoll für die gesamte Gesellschaft. Und anspruchsvoll. Denn die vielfältigen Aufgaben, die dieses Ziel mit sich bringt, müssen effektiv koordiniert werden. Im Fokus stehen dabei der Dialog vor Ort und die Stärkung des sozialen Zusammenhalts. Dazu gehören auch Maßnahmen zur Förderung bürgerschaftlichen Engagements in Hessen. Um all dies unter einen Hut zu bringen und eine zukunftsorientierte Integrationspolitik zu gestalten, wurde das „Landesprogramm WIR – Vielfalt und Teilhabe“ ins Leben gerufen. In diesem Programm kannst du dich als Integrationslots*in engagieren.
Viele Menschen engagieren sich freiwillig und unterstützen Menschen mit Migrations-bzw. Fluchtgeschichte, um ihnen kultursensibel Brücken in die Gesellschaft zu bauen und ihnen niedrigschwellig Orientierungshilfen zu geben. Damit in der Praxis alles reibungslos klappt und die Integrationsarbeit optimal unterstützt wird, stehen in den hessischen Städten und Landkreisen qualifizierte ehrenamtliche Integrationslotsinnen und Integrationslotsen Unterstützungssuchenden mit Rat und Tat zur Seite. So informieren sie zum Beispiel über lokale Beratungseinrichtungen und Angebote, begleiten zu Behörden und Ämtern, in die Kita oder Schule zu Elterngesprächen bzw. vermitteln in Vereine. Daneben engagieren sich ehrenamtliche Laiendolmetscher*innen, um Fachkräften in Behörden oder in sozialen Einrichtungen mit neu Zugewanderten, Geflüchteten und Geduldeten bei großen sprachlichen Hürden unter die Arme zu greifen. Aber auch Migrantenorganisationen sind im Freiwilligenengagement als wichtige Akteure nicht mehr wegzudenken. Sie alle setzen sich dafür ein, Integration vor Ort kontinuierlich zu erleichtern und Teilhabe zu stärken. Partnerschaftlich, auf Augenhöhe, als Hilfe zur Selbsthilfe.
Möchtest du Integrationslots*in werden?
Wenn du dich für das Programm interessierst, ist der erste Schritt die Teilnahme an einer Basisqualifizierung. Sie wird von den Kommunen angeboten und gibt den zukünftigen Integrationslotsinnen und Lotsen das Rüstzeug an die Hand, um informiert und selbstbewusst Menschen bei der Integration zu unterstützen und zu begleiten. Alle Infos zu den Wir-Integrationslots*innen findest du hier.
Förderung durch das Land Hessen
Die Förderrichtlinie zum Landesprogramm WIR wurde mit Beginn des Jahres 2021 überarbeitet und liegt nun in einer neuen Fassung vor. Ziel bleibt die Förderung der Umsetzung einer zukunftsorientierten Integrationspolitik für Menschen mit Migrationshintergrund und für die gesamte hessische Gesellschaft. Auf integrationskompass.hessen.de sind die novellierte Förderrichtlinie „WIR – Vielfalt und Teilhabe“ und auch die Fördermöglichkeiten für die WIR-Integrationslots*innen zu finden.
Neu ab 2021: Förderung von kommunalen WIR-Vielfaltszentren
Hessische Landkreise, kreisfreie Städte und Städte mit Sonderstatus können einen Antrag auf Förderung für die Einrichtung von WIR-Vielfaltszentren stellen. Die Förderung kann bis zu 60.000 Euro pro Jahr betragen. Alle Details hierzu stehen in der Förderrichtlinie und unter integrationskompass.hessen.de.
Das Kompetenzzentrum Vielfalt Hessen, das sich bereits seit Mitte 2017 für das Integrationslotsenengagement und die Professionalisierung von Migrantenorganisationen einsetzt sowie Informationen zu den Projektstandorten in Hessen bereithält, ist hier zu erreichen: kompetenzzentrum-vielfalt-hessen.de
Projektdetail
Flüchtlings-Projekt
Die Nähstube
Diemelstadt
Ein Projekt von:
34474 Diemelstadt
Kurzportrait
Im Diemelstädter Gemeinschaftshaus befindet sich die einmal wöchentlich geöffnete Nähstube. Eingeladen ist, wer sein handwerkliches Geschick zu verbessern wünscht, eine Näharbeit zu verrichten hat, oder sich einfach vom gemeinsamen Austausch und Beisammensein angesprochen fühlt.
Unser Projekt im Detail
Betreut von zwei älteren, näherprobten Diemelstädterinnen werden in einer Gruppe von 6-10 Personen, je nach Kenntnissen und Fertigkeiten, unterschiedliche Näharbeiten ausgeführt. Vorrangig fühlen sich zwar Frauen von dem Projekt angesprochen, doch gelegentlich beteiligen sich auch männliche Interessierte an der Nähstube.
Geplant ist, auch ein regelmäßiges Angebot eines Nähkurses zu etablieren, um das handwerkliche Niveau zu verbessern und interessierten Beteiligten gegebenenfalls sogar eine berufliche Perspektive zu schaffen.
Unsere Ziele
- Kontakt zur Bevölkerung am Ort
Die Nähstube ist ein Serviceangebot für Bürgerinnen und Bürger und somit eine gute Möglichkeit, miteinander in Kontakt zu kommen. - Erwerb und Ausbau handwerklicher Fertigkeiten
Mittelfristig hilft die Arbeit in der Nähstube, die eigenen handwerklichen Fertigkeiten zu verbessern. Damit ergeben sich möglicherweise auch berufliche Perspektiven. - Informeller Spracherwerb
In der Nähstube treffen die Geflüchteten auf zwei ältere Diemelstädter Damen, die das Projekt unterstützen. Der Austausch bei der Arbeit hilft ganz nebenbei, die eigene Sprachkompetenz zu erweitern. - Integration
Insgesamt ist die Nähstube ein Hebel, der für eine reibungslosere Integration der Geflüchteten angesetzt wird.
Meilensteine
- Geflüchtete angesprochen und für das Projekt begeistert
- Räumlichkeiten akquiriert und regelmäßige Treffen ermöglicht
- Nähmaschinen und Arbeitsmaterial angeschafft
- Geflüchtete und Einheimische durch das Nähhandwerk zusammengebracht
Fazit
„Für die Anfangsphase der Integration sind Projekte wie diese sehr hilfreich. Dauerhaft lassen sich Freizeitangebote allerdings nicht ohne Eigenmotivation und Engagement der Geflüchteten etablieren. Hier bedarf es weiterer Aufklärung über die Hintergründe und Traditionen rund um das bürgerschaftliche Engagement, um kulturelle Unterschiede zu überbrücken.“

Ansprechpartner
Maria Schmidt
Landstraße 28
34474 Diemelstadt
+49 5694 979832
schmidt@diemelstadt.de
Testemonials
"In meiner Heimat habe ich oft und gerne genäht. Ich bin so froh, dass ich nun hier auch wieder eine Nähmaschine zur Verfügung habe und nähen kann."
Laila Rasooli
Projektübersicht
Flüchtlingsprojekt

„CaKau“-Café im Kaufhaus
Gudensberg
Ein Projekt von:
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Flüchtlingsprojekt

Begegnungsgarten
Mörfelden-Walldorf
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Flüchtlingsprojekt

Bleib in BSA
Bad Sooden-Allendorf
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Flüchtlingsprojekt
Die Nähstube
Diemelstadt
Ein Projekt von:
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Flüchtlingsprojekt

Ein Bauerngarten fürs Museum
Roßdorf
Ein Projekt von:
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Flüchtlingsprojekt
Fahrradwerkstatt
Diemelstadt
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Flüchtlingsprojekt

Flüchtlinge in Vereinen
Eschborn
Ein Projekt von:
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Flüchtlingsprojekt

Free School Gießen
Gießen
Ein Projekt von:
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Flüchtlingsprojekt

Kochen und Essen verbindet
Schöneck
Ein Projekt von:
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Flüchtlingsprojekt

Repair Café
Roßdorf
Ein Projekt von:
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Flüchtlingsprojekt

Soziale Einkaufshilfe
Bürstadt
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Flüchtlingsprojekt

Sprachcafé
Bürstadt
Ein Projekt von:
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Flüchtlingsprojekt
